Wie ist man(n) ein Mann? – Das Männerbild im Laufe der Zeit

Wir untersuchten die Meinungen unserer Mitschüler zum Thema Männer und die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau. Dafür stellten wir fragen die mit „ja“ , „nein“ oder „egal/beides“ zu beantworten waren. Durch das Analysieren dieser Fragen und das Ergänzen einiger Informationen konnten wir das Männerbild des 21. Jahrhunderts gut darstellen. Um zu beginnen jedoch überlegten wir uns wie die Antworten ausgesehen hätten im 19. Jahrhundert, als zur Zeit in der „Effie Brist“ verfasst wurde.

So, meinen wir, wäre die Aussage „Männer sollen das Oberhaupt der Familie sein und (somit) „das Sagen“ haben“ in der Vergangenheit mit starker Zustimmung beantworten worden. Laut anderer Quellen konnten wir auch erkennen, dass der Mann als Oberhaupt der Familie fungieren und zudem verantwortlich für das Familieneinkommen war. Auch im Falle einer Scheidung, welche als „gesellschaftlicher Selbstmord“ angesehen werden kann, bekam der Mann neben allen Geldern der Familie auch das Sorgerecht. Zudem spielte es eine große Rolle mit wem der Mann in Kontakt stand und auch wie oft.  Der Charakter jedoch spielte nur eine kleine Rolle, vor allem im Vergleich zu heute, wo der Mann hauptsächlich durch sein Seien und Handeln definiert ist. Damals galt es als „ideal“ rationale, strake und disziplinierte Charakterzüge aufzuzeigen.

Nicht nur die „idealen“ Charakterzüge veränderten sich im Laufe der Zeit sondern auch das starke Rollenverständnis.

Dieser Wandel geschah im Zuge des 20. Jahrhunderts und dessen Emanzipationsbewegung. Durch diese wurde die Kritik am vorherigen, traditionellen Männerbild immer lauter. Der einsetzende „Kampf“ um die Gleichberechtigung der Frauen Zug auch Veränderungen am Männerbild mit sich, sodass Männer heutzutage als „auf einer Augenhöhe“ mit ihren Frauen gelten. Zudem soll heute ein Mann frei und nicht verpflichtet „der Hauptverdiener zu sein“, laut unserer Mitschüler. Auch das Sorgerecht wird heutzutage bei einer Scheidung nicht allein dem Mann zugesprochen,  sondern wird in den meisten Fällen zwischen den beiden Eltern durch das Gericht geteilt. Der einzige Bereich, in dem immer noch zu erkennen ist, dass Frauen noch nicht ganz gleichberechtigt sind gegenüber Männern ist in der Arbeitswelt. Dort gibt es auch  heute noch Unterschiede im Einkommen für die selbe Arbeit.

Allgemein hat sich das Männerbild von einem strickten sehr traditionellen Bild hin zu einem offenen, modernen Männerbild entwickelt.

Das Männerbild in Effi Briest

Auch Theodor Fontanes Roman ist von der traditionellen Rollenverteilung des 19. Jahrhunderts geprägt. In Innstetten zeigt sich das klassische Männerbild der damaligen Zeit. Ein Mann von Ehre, von hohem gesellschaftlichen Status, der sich treu an Disziplin und Ordnung hält. Ein Mann nach diesem Muster wurde nicht nur von Effis Eltern als „gute Partie“ angesehen.

Jedoch fehlt es Innstetten an Emotionen und an Zuneigung gegenüber seiner Ehefrau, die sich so im Laufe des Buches immer mehr von ihm entfernt. Neben Innstetten wird in Crampas dem Landwehrbezirks Kommandeur Kessins ein weiteres, jedoch gegensätzliches Männerbild präsentiert. Dieser zeigt sich deutlich abenteuerlicher, nicht so sehr geprägt von Zucht und Ordnung wie der Landrat. So entspricht Crampas nicht umbedingt dem idealen, traditionellen Rollenbild. Seine Figur zeigt jedoch was manchen Männern fehlt.

Effi ist hier keine „normale“, konventionelle Figur aus einem beliebigen Roman, sondern steht für eine große Gruppe von Frauen die anfingen ihre Situation und das traditionelle Männerbild zu kritisieren.

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